
Welche Geheimtipps erwarten euch in Neapel? Neapel vereint auf faszinierende Weise Kultur, Tradition, Kitsch und Moderne. Zwischen den edlen barocken Statuen in der Cappella Sansevero und den bunt schillernden Miniatur-Figuren in der Via Gregorio Armeno liegen nur ein paar Schritte. Da überrascht es kaum, dass es in diesem kunterbunten Durcheinander auch noch Orte gibt, die wirklich aus dem Rahmen fallen!
Wer Lust hat, in Neapel versteckte Ecken zu entdecken, wird definitiv fündig. Und das Beste daran: Manche Geheimtipps sind so richtig italienisch, wie zum Beispiel die berühmte Gedenktafel für die allererste Margherita-Pizza! 🙂
Nachdem ich euch bereits die schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorgestellt habe, folgen nun 13 Geheimtipps in Neapel, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden!
1. Ein Schrein zu Ehren von Diego Maradona

Diego Maradona war in Neapel mehr als nur ein Fußballstar – er wurde von den Neapolitanern fast verehrt wie ein Heiliger. Wenn ihr durch die Stadt schlendert, könnt ihr einen richtigen Altar für diese Fußballlegende bestaunen!
Doch warum gibt es überhaupt einen Schrein für Diego Maradona in Neapel? Der argentinische Ausnahmespieler wird in Neapel wie ein Held verehrt, weil er den SSC Napoli in den 1980er-Jahren zu seinen ersten großen Erfolgen führte. Unter seiner Ägide gewann der Verein zwei Meistertitel in der Serie A, eine Coppa Italia und den UEFA-Pokal – Erfolge, die es zuvor noch nie für Napoli gegeben hatte.
Der Schrein selbst ist reich bestückt mit Fotos, Statuetten, Trikots und allerlei Maradona-Memorabilia … und sogar eine echte Träne von ihm soll in einem kleinen Behälter aufbewahrt sein!
Wenn ihr euch selbst davon überzeugen wollt, schaut unbedingt an der Piazzetta Nilo beim Bar Nilo vorbei. Dort steht dieser einzigartige Maradona-Schrein.

Und Maradona hat in Neapel noch mehr Spuren hinterlassen: Überall in der Stadt findet ihr beeindruckende Street-Art-Werke zu Ehren des Fußballers, zum Beispiel das riesige Wandgemälde in der Via Taverna del Ferro oder viele andere Kunstwerke, die im ganzen Stadtgebiet verteilt sind.
Neugierig geworden? Es gibt sogar eine geführte Maradona-Tour in Neapel! Ich habe sie selbst ausprobiert und kann nur sagen, dass sie eine sehr unterhaltsame Mischung aus Anekdoten über Maradona und die Stadt Neapel liefert. Außerdem entdeckt ihr dabei kleine versteckte Ecken abseits der üblichen Touristenpfade.
2. Die Gedenktafel der ersten Margherita!

Die Pizza ist das kulinarische Aushängeschild Neapels – nicht umsonst wird sie weltweit als „Pizza Napoletana“ bezeichnet.
Der Legende nach soll die allererste Pizza Margherita in einer engen Gasse Neapels das Licht der Welt erblickt haben…
Im Jahr 1889 kreierte Raffaele Esposito, Pizzabäcker in der Pizzeria Brandi, angeblich diese Pizza zu Ehren der italienischen Einigung – mit Zutaten in den Farben der italienischen Flagge: Basilikum (grün), Mozzarella (weiß) und Tomate (rot). Der Legende zufolge benannte er diese Pizza nach Königin Margherita von Savoyen.
Hundert Jahre später, 1989, wurde in der Nähe der Pizzeria Brandi eine Gedenktafel angebracht:
„Qui 100 anni fa, nacque la pizza Margherita — 1889-1989“ („Hier wurde vor 100 Jahren die Pizza Margherita geboren“)
Ob das wirklich so passiert ist? Das sei dahingestellt – schließlich war diese Rezeptur schon vorher bekannt und taucht sogar in Kochbüchern aus dem Jahr 1866 auf. Aber hey, es ist eine schöne Geschichte!
Und wenn ihr schon mal bei der Gedenktafel seid, probiert doch in der Pizzeria Brandi eine klassische Margherita. So kombiniert ihr Kultur und Genuss in einem Stopp.
3. Cimitero delle Fontanelle: Eine Seele adoptieren

Der Cimitero delle Fontanelle gehört zu den beeindruckendsten Ossarien der Welt. Er wurde in einem alten Tuffsteinbruch angelegt und beherbergt die Überreste von unzähligen Opfern von Pest, Hungersnöten und Vulkanausbrüchen.
Wenn ihr die langen Gänge durchlauft, begegnet ihr Stapeln von Schädeln und Knochen – stille Zeugen vergangener Tragödien. Sehr präsent ist hier der Kult der „Anime Pezzentelle“: Dabei werden die Seelen Verstorbener von den Lebenden symbolisch „adoptiert“, um für ihre Erlösung zu beten.
Momentan ist der Cimitero delle Fontanelle leider geschlossen und sollte ursprünglich 2024 wieder öffnen. Allerdings zieht sich die Wiedereröffnung hin. Die Kooperative „La Paranza“ hat die Verwaltung übernommen und war auch schon bei der Sanierung der Katakomben von San Gennaro und San Gaudioso sehr erfolgreich. Hoffen wir also, dass wir diesen besonderen Ort bald wieder besichtigen können!
Schon gewusst? Der Cimitero delle Fontanelle ist nach der Pest von 1656 entstanden, die fast die Hälfte der Stadtbevölkerung dahinraffte. Viele Opfer bekamen kein richtiges Begräbnis und wurden ohne Kennzeichnung in den Tuffsteinbrüchen entsorgt. Daraus entwickelte sich der Glaube, dass ihre Seelen dort gefangen seien.
Über die Jahre stapelten sich immer mehr Gebeine, bis starke Regenfälle zeitweise sogar Schädel und Knochen nach draußen schwemmten. 1872 begann der Priester Gaetano Barbati, die Knochen zu sortieren und zu katalogisieren. Während der Arbeit wurden Gebete gesprochen und eine besondere Beziehung zu den Verstorbenen entstand.
Vor allem Frauen aus der Umgebung schrieben Zettelchen mit Wünschen und Hoffnungen, die sie in die leeren Augenhöhlen der anonymen Schädel steckten – in der Hoffnung auf die Erfüllung ihrer Bitten und Erlösung ihren Seelen.
Im Zweiten Weltkrieg nutzten die Neapolitaner diese unterirdischen Räume als Luftschutzbunker – so wurde der Cimitero delle Fontanelle noch tiefer in Neapels Geschichte verwoben.
4. Metro-Station „Toledo“: die schönste Station der Welt?

Die Station Toledo in Neapel wurde vom Daily Telegraph zur schönsten U-Bahn-Station Europas gewählt – und manche sagen sogar, sie sei die schönste der Welt.
Was sofort ins Auge springt: Die kunstvollen Mosaiken in sattem Blau und das raffinierte Lichtdesign, das ans Mittelmeer erinnert. Verantwortlich dafür ist der spanische Architekt Óscar Tusquets Blanca. Dazu kommen Installationen der Künstler William Kentridge und Robert Wilson, die euer U-Bahn-Fahrerlebnis in ein einzigartiges Kunstabenteuer verwandeln.
Unbedingt nach oben schauen, denn dort erwartet euch der spektakuläre „Crater de Luz“, eine riesige Lichtinstallation, die tief in die Station hineinragt.
Tipp: Die meisten Kunstwerke seht ihr erst hinter den Ticketkontrollen. Holt euch also ein U-Bahn-Ticket, um das volle Programm zu genießen!
5. Der Bourbonentunnel, eine Reise in die Vergangenheit!

Neapels Untergrund ist generell absolut sehenswert. Doch besonders der Bourbonen-Tunnel – auf Italienisch „Galleria Borbonica“ – hat es meiner Meinung nach in sich.
Wenn ihr diese unterirdische Passage erkundet, steht ihr plötzlich in einem riesigen Tunnel … und entdeckt jede Menge Oldtimer aus den 1950ern!
Wie kommt das? Der Tunnel wurde 1853 von König Ferdinand II. von Bourbon als Fluchtweg für die Königsfamilie angelegt, aber nie fertiggestellt. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Luftschutzbunker für rund 10.000 Neapolitaner.
Nach Kriegsende wurde er als Lagerort für beschlagnahmte Autos und faschistische Statuen genutzt, die bis in die 1970er niemand wegräumte. Heute ist das Ganze ein ziemlich skurriler Anblick und eine echte Zeitkapsel.
Erst Anfang der 2000er Jahre wurde der Bourbon-Tunnel wiederentdeckt und seit 2016 ist er regulär für Besucher zugänglich.
Wichtig: Ihr könnt den Tunnel nur im Rahmen einer geführten Tour besichtigen. Am besten bucht ihr vorab, denn das Interesse ist riesig!
[Hier könnt ihr Tickets für den Bourbonentunnel buchen]
6. Die meistgenutzte Standseilbahn der Welt

Der Pariser Montmartre-Funiculaire befördert pro Jahr „nur“ 3,5 Millionen Fahrgäste – das ist fast schon lächerlich im Vergleich zur Funicolare Centrale in Neapel, die jährlich rund 10 Millionen Menschen transportiert!
Die Funicolare Centrale (am 28. Oktober 1928 eröffnet) gehört damit zu den meistgenutzten Standseilbahnen weltweit. Nur zwei Jahre Bauzeit waren damals nötig, um den komfortablen Transport zwischen der höher gelegenen Piazza Vanvitelli und dem Stadtzentrum von Neapel zu ermöglichen.
Mit einer Länge von 1270 Metern und einem Höhenunterschied von 170 Metern verbindet sie vier Stationen und erspart so rund 28.000 Menschen täglich (also knapp 450 pro Zug) den mühsamen Aufstieg über unzählige Stufen.
Fun Fact: Die Funicolare Centrale war bereits die vierte Standseilbahn in Neapel, nach der Chiaia-, der Montesanto- und der Vesuv-Standseilbahn. Letztere wurde jedoch leider 1944 zerstört.
7. Die Anatomischen Maschinen in der Cappella Sansevero

Wenn ihr Neapels Geheimtipps entdecken wollt, führt kaum ein Weg an den „Anatomischen Maschinen“ in der Cappella Sansevero vorbei. Diese mysteriösen Werke aus dem 18. Jahrhundert zeigen ein männliches und ein weibliches Skelett, bei denen das gesamte Blutgefäßsystem scheinbar perfekt erhalten wurde. Bis heute rätseln Wissenschaftler, mit welcher Methode das gelungen sein soll.
Ausgestellt in der Krypta der Kapelle, umgibt die beiden Skelette ein Hauch von Magie und Geheimnis. Der Wissenschaftler hinter diesen „Maschinen“, Fürst Raimondo di Sangro, war für seine alchemistischen Experimente und Erfindungen bekannt, was viele Gerüchte um diese Kunstwerke anheizt…
Zu sehen bekommt ihr die Anatomischen Maschinen bei einem Abstecher in das Untergeschoss der Cappella Sansevero – ein ohnehin schon faszinierender Ort mit freimaurerischen Symbolen und vielen Legenden.
Ach ja, und apropos Legende: In der Cappella Sansevero wartet auch noch der „Verschleierte Christus“ auf euch – ein weiterer etwas verstörender Anblick…
8. Der rätselhafte „Verschleierte Christus“ in der Cappella Sansevero

Wo wir schon beim „Verschleierten Christus“ sind: Diese Skulptur in der Cappella Sansevero zählt zu den beeindruckendsten Werken in Neapel – und ist von einer geheimnisvollen Aura umgeben.
Der Künstler Giuseppe Sanmartino schuf die Skulptur 1753 aus Marmor. Sie zeigt den toten Christus, dessen Körper von einem durchscheinenden filigranen Schleier bedeckt ist, so fein gemeißelt, dass man fast glaubt, der Schleier sei echt.
Eine alte Legende behauptet, Fürst Raimondo di Sangro (der Erfinder der „Anatomischen Maschinen“) hätte ein spezielles Verfahren entwickelt, um echte Körper in Marmor zu verwandeln. Die extreme Detailtreue des hauchdünnen Schleiers stützt diese Theorie – und macht sie gleichzeitig zum Stoff für Spekulationen und Mythen.
Was auch immer dahintersteckt: Der „Verschleierte Christus“ ist ein absolutes Meisterwerk seiner Zeit. Übrigens wird gemunkelt, diese Statue habe die Macher von Star Wars bei der Gestaltung von Han Solos „Carbonit“-Sarg inspiriert!
9. Die Krippenstraße mit ihren verrückten Figuren

Die Via San Gregorio Armeno ist sowohl ein Muss in Neapel als auch ein echter Geheimtipp – denn hier findet ihr keine monumentalen Statuen, sondern unzählige Miniatur-Figuren!
Seit Jahrhunderten dreht sich in dieser engen Gasse alles um den Bau traditioneller Weihnachtskrippen (Presepi). So wird die die Straße in der Altstadt auch liebevoll „Via dei Presepi“ genannt und ist bis heute das Zentrum dieser typisch neapolitanischen Handwerkskunst.
Die Ursprünge reichen ins Mittelalter zurück, als Franz von Assisi 1223 die erste Krippe erschuf. Doch richtig bekannt wurden die neapolitanischen Krippen erst im 16. Jahrhundert, als sie zu wahren Kunstwerken avancierten. Einige davon könnt ihr bis heute in den Kirchen der Stadt bewundern.
Hier gibt es Figuren aller Art zu bewundern – von klassischen biblischen Gestalten bis hin zu C-Promis. Der Papst, Ronald und Arnold Schwarzenegger – jeder hat hier seine eigene Figur 😊 Und bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung für ein Souvenir oft schwer!
Die Läden platzen förmlich vor lauter Krippenzubehör, Häusern, winzigen Flüssen und verschiedensten Mini-Landschaften.
Und das Beste: Ihr müsst nicht bis Weihnachten warten, denn hier ist das ganze Jahr über Hochsaison. Die Geschäfte haben das ganze Jahr über geöffnet – sodass ihr jederzeit in diese wunderbar schräge Krippenwelt abtauchen könnt!
10. Ospedale delle Bambole … Ein Krankenhaus für Puppen!

Im Ospedale delle Bambole werden defekte Spielzeuge – vor allem Puppen – wieder zum Leben erweckt!
Gegründet wurde dieses Familienunternehmen 1895 von Luigi Grassi im historischen Viertel Spaccanapoli. Die Geschichte dahinter klingt fast wie ein Märchen: Eine verzweifelte Mutter brachte ihre kaputte Puppe zu Grassi, der sie reparierte – und damit den Grundstein für eine einzigartige Tradition legte.
Heute arbeiten in dieser „Museumswerkstatt“ echte „Puppen-Chirurgen“, die mit feinsten Handwerkstechniken Porzellan- und Plastikpuppen, aber auch Teddys und andere Stofftiere sorgfältig flicken und restaurieren. Das Ganze passiert in einer Werkstatt, die einem Mini-Krankenhaus ähnelt, inklusive OP-Sälen und Regalen voller Ersatzteile. Das Ergebnis ist eine leicht unheimliche, aber auch total faszinierende Atmosphäre …
Zugegeben, das Ganze ist ein bisschen „creepy“, aber genau das macht ja den Reiz dieses Ortes aus!
11. Street-Art-Highlights, die ihr nicht verpassen solltet

Wenn ihr in Neapel unterwegs seid, wird euch schnell auffallen, warum die Stadt in Italien als wahres Street-Art-Mekka gilt! An jeder Ecke begegnet euch „Graffitis“ – mal dezent, mal als gigantische Wandmalerei. Oft stecken hinter den Bildern starke Botschaften und Geschichten über das harte Leben in der Stadt.

Es gibt so viele Graffitis und Wandmalereien, dass man sie kaum alle aufzählen kann. Hier aber ein paar bekannte Highlights:
- Jorits Maradona-Wandgemälde in San Giovanni a Teduccio (Via Taverna del Ferro, 80146 Neapel): Dieses riesige Kunstwerk ist die weltweit größte Darstellung des legendären Fußballers. Es würdigt nicht nur den „Pibe de Oro“, sondern symbolisiert auch den Aufschwung des Viertels. In Maradonas Auge sind übrigens die Worte „Siempre“ und ein weiteres, weniger lesbares Wort versteckt – die sieht man nur bei Sonnenauf- oder -untergang!
- San-Gennaro-Porträt von Jorit (Piazza Forcella, 80138 Neapel): Ebenfalls von Jorit erschaffen, ist dieses über 15 Meter hohe Wandbild ein echter Hingucker und wirkt fast wie ein realistisches Gemälde. Modell stand ein Freund des Künstlers namens Gennaro, der hier als Stadtpatron San Gennaro dargestellt ist.
- BLUs „Green Giant“ in Materdei (Via Matteo Renato Imbriani 218, 80135 Neapel): An der Fassade eines ehemaligen psychiatrischen Gefängnisses hat der Künstler BLU eine gewaltige Figur in Grün gemalt, deren geöffneter Mund auf ein Fenster ausgerichtet ist. Ein bedrückendes Motiv, das perfekt zum düsteren Ort passt und die Schrecken von Einsamkeit und Isolation thematisiert.
- Banksys „Madonna mit einer Pistole“ (Piazza Gerolomini, Neapel): Ja, auch ein echter Banksy ist in Neapel zu finden! Er zeigt eine ekstatische Madonna, über der ein Revolver schwebt wie eine göttliche Erscheinung. Eine typische Banksy-Provokation, die die Beziehung zwischen Religion und organisiertem Verbrechen zu hinterfragen scheint.

Wenn ihr gleich mehrere Kunstwerke auf einmal sehen wollt, besucht den „Parco dei Murales“ (Parco Merola, 80147 Neapel). Dort findet ihr vier riesige Wandbilder und diverse kleinere Graffitis.
12. Anatomische Museen in Neapel: Lieber erst nach dem Mittagessen

Ja, ihr lest richtig, Neapel hat gleich zwei anatomische Museen, in denen ihr aufwändig präparierte Skelette und Körperteile in Formaldehyd bestaunen könnt. Definitiv ein Geheimtipp für Besucher mit robustem Magen.
- Anatomisches Museum der Universität von Kampanien „Luigi Vanvitelli“: Geöffnet seit 1845, beherbergt es eine beeindruckende Sammlung menschlicher und tierischer Präparate. Dazu gehören Wachsmoulagen aus dem 18. Jahrhundert, Skelette und Modelle aus Pappmaché, die einst zu Lehrzwecken genutzt wurden. Besonders „empfehlenswert“ sind die siamesischen Zwillinge und der deformierte Schädel. 😊
- MUSA – Anatomisches Museum der Universität Federico II: Diese Sammlung geht teilweise auf das 16. Jahrhundert zurück und umfasst sowohl menschliche Präparate als auch extrem detaillierte Wachsmodelle. Hier wird vor allem die Entwicklung der Medizin und Chirurgie beleuchtet, was eine ziemlich „pikante“ Zeitreise durch frühere Forschungs- und Behandlungsmethoden ermöglicht.
Welches Museum ihr besuchen solltet? Beide sind sehenswert, hier kann ich nicht unbedingt eins mehr empfehlen als das andere. Wer sich an anatomischen Kuriositäten nicht sattsehen kann, schaut sich eben beide an!
13. Mein Deko-Tipp: Ein Porzellan-Zimmer

Das Porzellan-Boudoir von Maria Amalia von Sachsen ist ein wahr gewordener Rokoko-Traum! Zwischen 1757 und 1759 wurde dieses Zimmer komplett mit Porzellan verkleidet – geschaffen von und für die Königin von Neapel.
Ursprünglich befand sich der Raum im Palazzo di Portici und war das Prunkstück der Porzellanmanufaktur Capodimonte, einer der renommiertesten Italiens im 18. Jahrhundert.
Er besteht aus über 3.000 weißen Porzellan-Elementen, verziert mit Festons, Genrebildern und der damals sehr angesagten „Chinoiserie“, einer europäischen Interpretation asiatischer Kunst.
Als Maria Amalia mit ihrem Mann (der später König von Spanien wurde) nach Madrid zog, ließen sie sich im Palacio de Aranjuez sogar eine Kopie dieses Boudoirs anfertigen. Schön ist’s, wenn Geld keine Rolle spielt! 😊
1866 wurde das Original-Boudoir dann in den Königspalast von Capodimonte verlegt, wo ihr es heute noch bestaunen könnt – ein ziemlich kitschiger, aber auch beeindruckender Beweis dafür, wie hochentwickelt das neapolitanische Kunsthandwerk schon damals war.
Ob das euer eigener Einrichtungsstil ist, müsst ihr natürlich selbst entscheiden. Für Inspiration taugt’s allemal!